500 Jahre Täuferbewegung, Wort gewagt!

verfolgt, vertrieben, vergessen – 500 Jahre Täufertum im Kanton Zürich

von Un Bekannt

Täuferverfolgung
Der Landvogt von Grüningen überrascht im Mai 1527 eine Täuferversamm lung und verhaftet verschiedene Täufer (Heinrich Bullinger, Reformations- geschichte, Abschrift von Heinrich Thomann, um 1605, ZBZ, Handschriftenabteilung, Ms B 316, f. 245v)

Ausstellung vom 14. 3. bis 14.6. 2025

Zürich ist die einzige Stadt, in der im gleichen Jahrzehnt zwei Weltkirchen entstanden sind, und zwar in Form des Reformierten Protestantismus und der Mennonitischen Gemeinden.
Beide gehen auf den Reformator Huldrych Zwingli (1484 – 1531) und seine Schüler zurück. Als der Rat im Januar 1523 der Einführung der Reformation in Zürich zugestimmt hatte, drängten die späteren Täufer darauf, die Reformen zügig umzusetzen (Abschaffung der Heiligenbilder und der katholischen Messe). Zwingli und der Rat fuhren hingegen eher zögerlich fort, weil sie niemanden überfordern wollten. Im Lauf der Zeit entzweiten sich die beiden Lager immer mehr. Die Täufer entschieden sich am 21. Januar 1525 sogar dazu, in ihren Reihen selber die Erwachsenentaufe zu praktizieren. Zwingli und der Rat konnten dieses eigenmächtige Vorgehen nicht gutheißen. Der Rat wollte neben dem Konflikt mit den katholischen Orten keine zweite Front dulden und versuchte, der jungen Bewegung mit Verboten beizukommen. Als dies nichts nützte, wurde 1527 Felix Mantz als erster Täufermärtyrer in der Stadt Zürich ertränkt. Bis 1614 folgten fünf weitere Todesurteile. Die Geschichte der Zürcher Täufer war in der Folgezeit von Verfolgungen, Einkerkerungen, Güterkonfiskationen und Landesverweisen geprägt. In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts waren die unliebsamen Täufer fast ganz aus dem Kanton vertrieben. Viele retteten sich ins Elsaß, in die Pfalz und schließlich in die USA. Dort versammeln sich heute viele der Nachfahren der geflüchteten Zürcher in Hunderten von amischen und mennonitischen Gemeinden.
Die Ausstellung in der Zentralbibliothek will diese wenig bekannte, aber bewegte Geschichte mit Dokumenten aus dem eigenen Bestand und anderen Institutionen nachzeichnen. Sie wird anlässlich des 500. Jahrestages der ersten Erwachsenentaufe in Zürich (21.1.1525) veranstaltet.

Öffnungszeiten
Schatzkammer der Zentralbibliothek
Montag – Freitag 13 – 18 Uhr
Samstag 13 – 16 Uhr

Freier Eintritt in die Ausstellung, zu Führungen und Veranstaltungen.
Zentralbibliothek Zürich,
Zähringerplatz 6, 8001 Zürich
Netzseite: zb.uzh.ch

Öffentliche Führungen durch die Ausstellung
31. 3. / 21. 4. / 26. 5. 2025
18 Uhr: Besammlung im Foyer der Zentralbibliothek Zürich

Reformations- und täufergeschichtliche Stadtführungen
15. 3. / 31. 5. 2025
11 bis 13 Uhr: Besammlung im Foyer der Zentralbibliothek Zürich

Weitere Führungen auf Anfrage: kommunikation@zb.uzh.ch

Flyer zum Herunterladen:

 


Vernissage »Verfolgt, vertrieben, vergessen – 500 Jahre Täufertum im Kanton Zürich«

Donnerstag, 13. März 2025   18 – 20 Uhr
Zentralbibliothek Zürich, Zähringerplatz 6, 8001 Zürich

Anmeldung erforderlich: https://bookwhen.com/de/zbvernissage/e/ev-sbr8-20250313180000

Begrüßung
Dr. Priska Bucher, Direktorin der Zentralbibliothek Zürich

Grusswort
Dr. Jürg Bräker, Sekretär der Konferenz der Mennoniten der Schweiz

Kurzvortrag
Dr. Hanspeter Jecker, Die Schweizer Täufer im 16./17. Jahrhundert

Einführung in die Ausstellung
Dr. Urs Leu, Kurator

Musikalische Umrahmung
Anna Noëlle Amstutz (Barockvioline)
Carolin Sophie Margraf (Barockharfe)

Apéro & Besichtigung der Ausstellung


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