Öha ... Lange verfolgt, endlich versöhnt – 500 Jahre Täufer
von Un Bekannt
Auf der Internetseite der Evangelisch-reformierten Landeskirche des Kantons Zürich findet sich ein Artikel mit der Überschrift „Lange verfolgt, endlich versöhnt – 500 Jahre Täufer“ sowie ein Interview mit dem Historiker und Projektleiter von »Anabaptism at 500« John D. Roth. Der Artikel gibt einen Überblick über die Täuferbewegung, die in Zürich eine ihre Wurzeln hat, und beschreibt, wie es in Zürich im Jahr 1525 zur ersten Erwachsenentaufe kam. Diese und ihr Verständnis führte zu harten Repressionen und jahrhundertelanger Verfolgung, bevor im 19. Jahrhundert eine Duldung und 2004 eine offizielle Versöhnung durch die reformierte Kirche Zürich erfolgten. Im Jahr 2025 wird das 500-jährige Täufer Jubiläum gefeiert.
Was der Artikel verschweigt, ist, daß die Verfolgung durch Stadt, Kanton und Bund bis in die jüngste Zeit anhielt und anhält, solange es keine Rehabilitation und Wiedergutmachung gibt. Die letzte bekannte Vertreibung eines Täufers aus der Stadt Zürich erfolgte zu Anfang der 1990er Jahre. Auch wenn die Evangelisch-reformierte Kirche nicht mehr direkt beteiligt war wie in früheren Zeiten, unterstützte sie das Milizsystem und damit die Unterdrückung von Täufern, die aus Gewissens- und Glaubensgründen Gewalt ablehnen. Der Dienst an der Waffe wurde von der Landeskirche als selbstverständliche Pflicht verstanden und war in der Kirche fest verankert. So haben Mitglieder:innen bei der Diskreditierung von Militärdienstverweigerern bis zuletzt mitgemacht. Im Jahr 2004 wurde eine Versöhnung gemacht, ohne aktuell Verfolgte einzubeziehen. Das ist irgendwie unstimmig, ein Widerspruch.
Jetzt lange genug auf die Folter gespannt, hier der Link zum Artikel auf der Webseite Reformierte Kirche Kanton Zürich: