500 Jahre Täuferbewegung, Wort gewagt!

Bekenntnisse, Glaubensbekenntnis

Glaubensueberzeugung

Das Kreuz mit Glaubensbekenntnis(se)

Nachstehende Erklärung, zurückgreifend jener der MGR, ist weder ein Glaubensbekenntnis noch eine Lehraussage. Sie hat keine Autorität. Bei diesen „Überzeugungen“ handelt es sich um Anhaltspunkte. Sie können auch falschliegen.

Auch wenn die ersten Täufer 1527 mit den 7 Schleitheimer Artikeln einen schriftlichen Ausdruck ihres damaligen Verständnisses gaben, und es in der Geschichte immer wieder solche Momentaufnahmen gab: Wir lehnen Glaubensbekenntnisse, Doktrinen, Riten und Rituale ab. Denn sie sind von Menschen gemacht, geschaffen zu dem Zweck, Menschen auszuschließen. Ihre Hauptfunktion besteht darin, zu bestimmen, wer dazugehört und wer nicht.

Wir sehen Gott sowohl als Mutter als auch als Vater, als himmlische Eltern, die sich um alle ihre Kinder kümmern. (Jesaja 49,15: „Kann eine Frau ihr Kindlein vergessen und sich des Kindes ihres Leibes nicht erbarmen? Und sollten selbst die Mütter seiner vergessen, so will ich deiner nicht vergessen.“)

Wir lieben Jesus. Sehr sogar. Den wirklichen Jesus, der menschliche Lehrer, der uns lehrt zu glauben und uns hilft die Bibel auszulegen, der sich in Raum und Zeit bewegte. In dem das Männliche und das Weibliche integriert ist. Den Weisen aus Galiläa, der die Gesellschaft von Frauen auf Augenhöhe schätzte und der von der Gemeinschaft mit Gott, vom Reich Gottes, besessen ist. Der uns als Weggefährt:innen einlädt. Der wandernde Weise, der sagt: „Werdet Vorübergehende“! (Thomas Evangelium, Logion 42)

Wir glauben, dass Gottes Reich ein Zustand des Seins ist, ein Zustand des veränderten Bewusstseins, das für jeden zugänglich ist. (Lukas 17,21: „Die Menschen werden nicht sagen können, es sei hier oder dort. Denn das Reich Gottes ist jetzt in euch und um euch herum.“)

Wir sind Universalisten. Wir sind der Ansicht, dass alle, die jemals gelebt haben, einen Platz am himmlischen Festtisch haben. In diesem Glauben sind wir mit dem Täuferführer Hans Denck, dem Gründer der Schwarzenauer Brüder Alexander Mack und dem Quäkerführer Elias Hicks verwandt, neben vielen anderen Universalisteninnen und Universalisten der Geschichte.

Wer täuferisch gesinnt und zu uns kommen möchte, ist herzlich willkommen, muss sich aber von sich aus auf den Weg machen.

Wir sind gegen die Bekehrung von Nichtchristen. Für uns ist religiöse Vielfalt etwas Schönes. Es wäre eine Schande, wenn alle Buddhisten, Hindus, Muslime, Juden, Jina, Heiden, Pastafari usw. zum Christentum bekehrt würden. Deshalb lehnen wir evangelistische Projekte und Missionsprogramme ab, ganz gleich, wie gut sie angeblich gemeint sind. (Matthäus 23,15: „Wehe euch Heuchlern! Ihr durchforstet Land und Meer, um einen einzigen Menschen zu bekehren. Und wenn ihr ihn bekehrt, macht ihr ihn noch mehr zu einem Kind der Hölle, als ihr es seid.“)

Wir befürworten den als "Bergpredigt" bezeichnete Text. Insbesondere die Aussagen, die von der modernen Wissenschaft als besonders authentisch angesehen werden. Vor allem die Texte zu den folgenden Themen:

  1. Gewaltlosigkeit (Matthäus 5:39-40/Lukas 6:29);
  2. Großzügigkeit (Matthäus 5,42a/Lukas 6,30);
  3. Wahrhaftigkeit (Matthäus 5,34);
  4. Bedingungslose Liebe (Matthäus 5,44/Luke 6,27-28);
  5. Universalismus (Matthäus 5,45b/Lukas 6,35d);
  6. Barmherzigkeit (Matthäus 5,48/Lukas 6,36);
  7. Vergebung (Matthäus 6,14-15/Lukas 6,37c);
  8. Keine Bindung an Dinge (Matthäus 6,19-21/Luke 12,33-34);
  9. Freiheit von Ängsten (Matthäus 6,25-30/Luke 12,22-28);
  10. Nicht urteilen (Matthäus 7,3-5/Lukas 6,41-42); und
  11. Barmherzigkeit (Matthäus 7,9-11/Lukas 11,11-13).

Wir sind Pazifisten, in der Tradition von Adin Ballou, Bayard Rustin, Bertha von Suttner, Cesar Chavez, Clara Zetkin, Dorothee Sölle, Dorothy Day, George Fox, Jane Addams, Jeannette Rankin, Julian AssangeJulian Assange, Leo Tolstoi, Lucretia Mott, Mahatma Gandhi, Maria Aletta Hulshoff, Max Daetwyler, Vincent Harding, den gewaltlosen Täufern und natürlich Jesus der unsere Feinde liebt.

Wir sind Humanist:innen, Feminist:innen und Freidenker:innen. Wir sind fröhlich, sorglos und fabelhaft. Wir glauben an Kunst, Evolution, Revolution, Relativität, Synchronizität, Serendipität und die wissenschaftliche Methode. Wir schätzen Respektlosigkeit, Unverschämtheit und eine starke Tasse Tee.

Wir wollen uns selbst nicht zu ernst nehmen.
Wenn einmal jemand sagte: „Gott ist ein Komödiant, der vor einem Publikum spielt, das zu viel Angst hat zu lachen.“ Für uns ist Komik gleichbedeutend mit Frömmigkeit.

Wir geben die Hoffnung nicht auf, die Gott in uns gesät hat, dass er die Welt in eine sichere Stätte des Friedens verwandeln wird, wo alle Tränen getrocknet und alle Feindlichkeit überwunden sein wird.

Term: Bekenntnis > Bekenntnisse > Glaubensbekenntnisse > Rechenschaft > historisch
Term: Mennoniten > mennonitisch > Friedenskirche > Ffriedenskirchlich