500 Jahre Täuferbewegung, Wort gewagt!

Der Begriff „Täufer“

Der Begriff Täufer war ursprünglich ein Spottname.

Der Begriff „Täufer“ wird am häufigsten verwendet, um die Gruppe zu beschreiben, die später als Mennoniten bekannt wurde. Sie nannten sich selbst Brüder und Schwestern in Christo. Der Beiname „Täufer“ wurde ihnen bei ihrer Entstehung im 16. Jahrhundert gegeben, weil sie die Gültigkeit und den Sinn der Taufe von Kindern ablehnten und nur die Glaubens-Bekenntnistaufe im Erwachsenenalter, die Mündigkeit voraussetzt, als legitim ansahen.
Mit Ausnahme der Juden wurden damals in Europa fast alle Menschen bei oder kurz nach der Geburt getauft, um ihre Zugehörigkeit zur Kirche zu signalisieren. Sie haben sich nicht für die Kirche entschieden, sondern wurden in die Kirche hineingeboren, so wie sie in die Gesellschaft hineingeboren wurden. So verschmolzen Kirchen- und Gesellschaftszugehörigkeit ohne klare Trennung.

In neuerer Zeit wird der Begriff Täufer, wenn er nicht schon immer in der einen oder anderen Form verwendet wurde, zunehmend von Mennoniten als Selbstbezeichnung hergenommen.
Dies in Anknüpfung an den Aufbruch der Täuferbewegung, die nicht reformierend und rückwärtsgewandt, sondern sich progressiv liberal* und fortschrittlich zeigte, den Humanismus und die Gewaltfreiheit Jesu aufnahm und in der Bergpredigt die lösungsorientierte Wegweisung verstand. Restitution der Nachfolge Jesu, auf die Urgemeinden historisch-kritisch aufbauend1.

Täufer als Sammelbezeichnung für die aus den frühen Täufern hervorgegangenen Gruppen in friedenskirchlicher Tradition und für Neugründungen, die Täuferische Werte verkörpern, Täuferische Werte die schon immer nur bedingt etwas mit der Taufe zu tun hatten, sprich sich nicht auf die Taufe reduzieren lassen.

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*Liberal im Sinn von, sich aus der radikalen Jesusnachfolge resultierend.

Zuletzt aktualisiert am 12.07.2021 von Rebecca Quiering.

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